Plastikmüll und Mehrwegnetze
Letztes Jahr wurde im Bundestag das Plastiktütenverbot beschlossen. Seitdem hat sich einiges getan: Supermärkte bieten Mehrwegnetze für ihr Obst und Gemüse an, Firmen arbeiten am Bio-Stempel und immer mehr Menschen versuchen, Plastik den Kampf anzusagen. Es scheint, als würden wir endlich verstehen, dass wir nicht unbegrenzte Ressourcen zur Verfügung haben und diese erst Recht nicht so nutzen können, wie wir es momentan tun.
Das Problem mit dem Plastik
Die kurze Nutzungszeit die PET-Flaschen, Plastiktüten und generell die meiste Art von Verpackungsmüll hat, steht in keinem Verhältnis zu seiner “Abbauzeit”. Das schlimme: Plastik ist eben nie zu 100% abbaubar und verweilt ewig als Mikroplastik zwischen uns (oder mittlerweile auch in uns - bei 170 Arten, darunter auch Fische und andere Meeresbewohner, die bei manchen von uns auf dem Teller landen, wurde Mikroplastik nachgewiesen.) Das große Problem ist also nicht nur, dass wir unseren Planeten vermüllen, sondern allen Lebewesen, uns inklusive, massiv schädigen.
Obwohl wir erst am Anfang der Forschung sind, steht bereits jetzt fest: Viele der in Plastik verwendeten Schad- und Zusatzstoffe sind gesundheitsschädlich. Ihnen wird nachgesagt, dass sie krebserregend, leberschädigend, mutagen, reproduktionstoxisch und hormonaktiv sind.
Die Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, ob es das wert ist, ist längst vorbei. Die Antwort heißt ganz klar: nein! Wir können nicht weiterhin so tun, als wäre all das Normalität. Als könnten wir nichts tun. Als müssten wir das ganze dem Staat und irgendwelchen Regelungen überlassen.
In welchem Maße wir Müll produzieren ist mehr als erschreckend – 2017 haben wir 18,7 Millionen Tonnen Verpackungsmüll (allein in Deutschland!) verursacht. Um das ganze ein wenig greifbarer zu machen: Gehen wir vom Durchschnittselefantenmännlein mit einer Masse von 6000kg aus, hat unser Müll das gleiche Gewicht wie etwa 3.116.666 dieser langrüsseligen Vierbeiner. Ist immer noch nicht viel plastischer geworden, oder? Das liegt leider an der wirklich unfassbaren Menge, die sich einfach nicht gut darstellen lässt. Allein das sollte Grund genug sein, ein Umdenken anzuregen.
Wie wir das Problem mit dem Plastik nachhaltig lösen können
Doch wie können wir uns dagegen wehren, wenn der Supermarkt leider bisweilen die meisten seiner Produkte eingeschweißt in Plastik anbietet?
Die Lösung ist nicht allzu schwer und es gibt mehrere Wege, die zum Ziel führen. Immer mehr Firmen verstehen die Problematik und bieten einen umweltfreundliche Verpackungsalternative an – wie auch beispielsweise wir bei AHO. Unsere Packung ist zu 100% kompostierbar (hier kannst du den eigenen Blogeintrag zu genau diesem Thema nachlesen) und verzichtet auf Plastik und Aluminium. Der rote (grüne) Faden zieht sich durch unser ganzes Unternehmen. Es fängt bei unseren Rohstoffen in großen Papiertüten an und hört beim Papierklebeband auf. Bei jedem Schritt der um unsere AHO Cracker passiert, achten wir explizit darauf, unser Müllaufkommen auf ein Minimum zu reduzieren und Plastik zu vermeiden.
Unverpackt im Loseladen
Neben AHO Crackern kann man nach anderen Lebensmitteln, wie Haferflocken, Reis, Linsen und Hülsenfrüchten, aber auch nach Hygieneartikeln wie Shampoo oder Seife vergeblich im Supermarkt nach plastikfreien Artikeln suchen.
Doch Stück für Stück finden sich nachhaltige Möglichkeiten, einkaufen zu gehen. In vielen Städten gibt es mittlerweile sogenannte Unverpackt-Läden.
Wie funktioniert ein Loseladen?
Ein Unverpackt-Laden bietet die Möglichkeit, mit eigenen Behältern, welche meistens von Zuhause mitgebracht werden, einkaufen zu gehen. Dabei befinden sich die Lebensmittel dort in großen Gefäßen, Gläsern oder Ähnlichem und bieten die Möglichkeit, ihren Inhalt in die eigene Box umzufüllen. Am Ende wird abgewogen und aufs Gramm genau bezahlt – wobei das Gewicht der eigenen Dose vorher ermittelt und beim Preis rausgerechnet wird. So ist es möglich, ohne Müll zu produzieren, einkaufen zu gehen. Oftmals achten die Unverpackt-Laden-InhaberInnen sogar auf Lokalität und Bio-Qualität.
Ein gutes Beispiel stellt der Hildesheimer Unverpackt-Laden “grammliebe” dar. Die Ladenbesitzerin Beate durfte ich persönlich kennen lernen. Seit kurzer Zeit führt sie den gemütlich eingerichteten Loseladen in Nähe der Hildesheimer Altstadt. Der Grund für meinen Besuch war allerdings nicht nur die Möglichkeit des müllfreien Einkaufs. Ausschlaggebend für unser Kennenlernen war auch, dass grammliebe der erste Loseladen ist, der die AHO Cracker anbietet. Es versteht sich von selbst, dass unsere Rohkostcracker komplett ohne Verpackung erhältlich sind und auch für den Zwischenhandel kein Müll entstanden ist.
Nun denkst du dir vielleicht, dass das alles etwas viel verlangt ist und du wahrscheinlich ohnehin keinen Unverpackt-Laden in der Nähe hast. Letzteres möchte ich direkt mit euch untersuchen, denn immerhin eröffnen immer mehr Loseläden.
Hier siehst du, wieviele Loseläden es in Deutschland genau gibt:
Der Unverpackt-Verband bietet die Möglichkeit, Unverpackt-Läden bei sich zu registrieren und hier darstellen zu lassen. So kannst auch du nach einem Loseladen bei dir in der Nähe Ausschau halten. Hier findest du die Karte mit allen bisher gemeldeten Läden.
Falls du dich dennoch überfordert fühlst oder dir die ganze Sache nicht ganz geheuer ist – keine Sorge, damit bist du nicht allein. Auch für mich war es total ungewohnt, das erste Mal (damals beim LoLa in Hannover) einen Unverpackt-Laden zu betreten. Das System ist neu und ungewohnt. Doch die Zweifel, die ich vorher hatte, waren absolut unbegründet. Ich war umgeben von herzlichen Menschen, die mir ihre Hilfe angeboten haben und einen fundamentalen Wert mit mir teilten: Die Loseläden möchten unseren vielfältigen Planeten mit jedem vermiedenen Verpackungsmüll etwas grüner gestalten.
AHO nutzt bei der Verpackung kein Plastik und kein Aluminium. Der Schritt in den Loseladen ermöglicht uns, sogar auf die Papier/Cellulose-Packung zu verzichten und somit noch mehr Verpackung einzusparen. So möchten wir dem bewussten Konsumenten die Möglichkeit bieten, so umweltbewusst wie möglich einzukaufen.
Lebensmittel, die nicht von Plastik umschlossen sind, strahlen einfach viel fröhlicher. Probiert es einfach mal aus und besucht den nächsten Loseladen in eurer Gegend... Und wenn sie AHO noch nicht im Sortiment haben, sagt einfach bei hey@aho.bio bescheid und wir kümmern uns drum.