Nickel ist ein Metall, welches in der Natur vorkommt. Aber hast du schon mal von einer Nickelallergie gehört? Wahrscheinlich eher nicht. Der DAAB (Deutscher Allergie und Asthmabund e.V.) schätzt, dass etwa 10 - 12 % der deutschen Bevölkerung eine Nickelallergie haben. Damit ist sie der häufigste Auslöser einer Kontaktallergie. Aber wie entsteht eine Nickelallergie und wie kommt Nickel in unseren Körper? In diesem Artikel schauen wir uns das Thema Nickel näher an und schauen auch, was dies für AHO Produkte bedeutet.
Wie kommen wir mit Nickel in Kontakt?
Die Ursache hierfür wird im Tragen von Münzen, Zahnprothesen, Modeschmuck, Silber- und Weißgold-Ketten, Ohrsteckern, Piercings sowie in Tätowierfarben vermutet. Nickel ist ein silbrig-weiß glänzendes Metall und wird ebenfalls in Edelstahltöpfen, Edelstahlgeschirr und Edelstahlbehältern verwendet. 10 % Nickel befindet sich in Edelstahl, sodass das Metall spülmaschinenfest und glänzend wirkt. Auch das Reiben von Metall auf Metall, was manchmal in Küchensituationen vorkommt, kann eine Ursache dafür sein, dass Nickel in unseren Körper gerät. Nickel wird nicht nur als Legierung für Modeschmuck verwendet, sondern auch in Brillengestellen, Metallknöpfen, Reißverschlüssen, Handys und sogar Kosmetika wie Lidschatten und Wimperntusche können Nickelionen enthalten. Angeblich kann unser leicht-saurer Schweiß Nickelionen bei intensivem Hautkontakt aus dem Material freisetzen. Auch Lebensmittel in Konservendosen können betroffen sein, da Nickel auch bei der Herstellung von Konservendosen verwendet wird.
Symptome bei einer Nickelallergie
Die häufigsten Kontaktstellen mit Nickel sind wie aus dem oberen Abschnitt folglich Handflächen und -gelenke, Ohren, oder der Bauchnabel. Die typischen Symptome sind wie bei anderen Kontaktallergien Rötung, Schwellung, Juckreiz, Brennen. Bei anhaltendem, chronischen Kontakt können sich auch Schuppen oder eine Verdickung der Haut bilden.
Nickel ist ein wichtiges Spurenelement für Pflanzen und Mikroorganismen
Nickel ist jetzt kein Bösewicht, sondern u.a. ein lebenswichtiges und natürliches Spurenelement für Pflanzen und Mikroorganismen. Nach Aussage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung brauchen wir Menschen wahrscheinlich Nickel ebenfalls in Spuren. Wir können Nickel über bestimmte Nahrungsmittel aufnehmen., wenn man die oben genannten industriellen Produkte wie Schmuck, Kosmetika, Handys, Töpfe und Geschirr außer Acht lässt. Wir nehmen diese über bestimmte Nahrungsmittel auf. Hier sind einige Lebensmittel, die Nickel enthalten:
Was sind nickelhaltige Lebensmittel? Unsere Tabelle zeigt es:
Lebensmittel | Nickel (in mg pro 100 g) |
Pekannüsse | 1,5 |
Kakaopulver, schwach entölt | 1,2 |
Sojabohnen | 0,7 |
Tee, schwarz | 0,6 |
Cashewnüsse | 0,5 |
Sonnenblumenkerne | 0,4 |
Walnüsse | 0,4 |
Gelatine | 0,4 |
Hefe | 0,4 |
Linsen, Erbsen, Bohnen | 0,3 |
Meerrettich | 0,3 |
Zartbitterschokolade | 0,3 |
Haselnüsse | 0,2 |
Haferflocken | 0,2 |
Chiasamen | 0,2 |
Kürbiskerne | 0,2 |
Kaffee, schwarz | 0,1 |
Buchweizen | 0,1 |
Mais | 0,1 |
Erdnüsse | 0,1 |
Wirsing | 0,1 |
Hirse | 0,1 |
AHO Gekeimte Haferflocken | 0,05 |
Besonders aufpassen bei folgenden Lebensmitteln:
- Teilentöltes Kakaopulver und Zartbitterschokolade mit hohem Kakaoanteil
- Getreidesorten wie Haferflocken oder Mais in Konservendosen
- Hülsenfrüchte wie Sojabohnen oder Linsen, Erbsen und Bohnen in Konservendosen
- Nüsse und Samen: Erdnüsse, besonders Erdnüsse in Konservendosen, Pekannüsse, Cashewnüsse, Mandeln, Haselnüsse, Sonnenblumenkerne
- Kaffee aus der Kaffeemaschine kann bis zu zehnmal mehr Nickel enthalten als selbst aufgebrühter Kaffee.
- Schalentiere: Muscheln je nach Sorte und Fanggebiet
Wie viel Nickel essen bei einer Nickelallergie?
Die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) empfiehlt für alle Menschen ohne Nickelallergie seit Oktober 2020 eine tägliche Nickelaufnahme von 13 µg pro Kilogramm Körpergewicht. Vorher war der Mindestwert bei 2,8 µg pro Kilogramm Körpergewicht bei einer Person ohne Nickelallergie.
Die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) hat den unbedenklichen Nickel-Wert, den Menschen ohne Nickelallergie aufnehmen dürfen, im Oktober 2020 von 2,8 µg pro Kilogramm Körpergewicht auf 13 µg pro Kilogramm Körpergewicht erhöht.
Wenn Menschen durch Nickel bereits besonders sensibilisiert sind, sollte laut EFSA die Zufuhr von nur 1,1 µg (Mikrogramm) Nickel pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschritten werden.
Was sind die Symptome und wie kann ich mich auf eine Nickelallergie testen lassen
Nickel reizt bei fast jedem Menschen die Haut, wenn es in hohen Konzentrationen aufgebracht wird. Bei einer Nickelallergie reicht aber schon eine geringe Menge Nickel, um eine Entzündung der Haut auszulösen. Eine Nickelallergie kann durch einen Arzt festgestellt werden.
Ernährung bei Nickelallergie
Die meisten Menschen können sich oft ganz normal ernähren. Bei einer schweren Nickelallergie kann der Konsum von bestimmten Lebensmitteln schon Auswirkungen haben. Eine nickelarme Ernährung ist dann wichtig. In diesem Falle sollten auch Kochutensilien und Geschirr und Besteck kein Nickel enthalten. Geschirr und Kochutensilien sollten daher aus Glas, Keramik, Ton oder Holz sein. Alle Lebensmittel, die in der Konservendose sind, sollten gemieden werden.
Oft befindet sich Nickel genau in der Schale von Obst und Gemüse. Starke Allergiker sollten deshalb besser diese schälen.
In der AHO-Produktpalette könnten eigentlich nur die AHO Gekeimte Haferflocken Nickel enthalten. Da einige unserer Kunden sich bereits nach dem Nickelgehalt unserer Haferflocken erkundigt haben, haben wir einen Labortest veranlasst und waren gespannt auf das Ergebnis. Das Testergebnis eines unabhängigen Labors ergab, dass die AHO Gekeimten Haferflocken pro Kilogramm einen Nickelgehalt von 0,5 mg aufweisen. Wenn man also etwa 100 Gramm AHO Gekeimte Haferflocken isst, nimmt man 0,05 mg Nickel auf. Unsere AHO Gekeimte Haferflocken aus Bio-Nackthafer eignen sich somit mit 0,5 mg auch für Nickelallergiker, wohingegen herkömmliche Haferflocken fast 4 x so viel Nickel (0,2 mg Nickel pro 100 g) enthalten können.
Fazit
Die Nickelallergie ist ein ernstes Thema. Wenn deine Haut in Kontakt mit nickelhaltigem Schmuck reagiert oder anderweitig ein Verdacht auf eine Nickelallergie besteht, ist eine nickelarme Ernährung hilfreich. Wir freuen uns, dass unsere Kunden uns auf dieses Thema aufmerksam gemacht haben und wir somit herausfinden konnten, dass wir ein Lebensmittel anbieten, das auch Menschen mit Nickelallergie konsumieren können. Falls du eine diagnostizierte Nickelallergie hast und Erfahrungen teilen kannst, schreibe gerne in die Kommentare.
1 Kommentar
In ihrer vielseitigen Information über nickelhaltige Nahrungsmittel versäumt die EFSA, den Nickelgehalt von Backpulver (Backtriebmitteln) und Natron mitzuteilen und auch nicht von Natronlauge in Laugengebäck. Der Nickelgehalt von Backpulver gilt als exzessiv (Grandjean 1984). Brötchen vom Supermqarkt und vom Filialisten lösen bei mir sofort ein Ekzem an beiden Händen aus — selbst wenn die Verwendung von Backtriebmitteln negiert wird.
Referenz:
Grandjean P (1984 ) Human exposure to nickel. IARC Sci Publ 53:469-85.
In order of abundance in the earth’s crust, nickel ranks as the 24th element and has been detected in different media in all parts of the biosphere. Thus, humans are constantly exposed to this ubiquitous element, though in variable amounts. The average natural nickel exposure from food in the past has probably been somewhat, but not much, below current levels. Nickel is a useful metal, particularly in various alloys, in batteries and in nickel-plating. Nickel compounds are used especially as catalysts and pigments. In nickel-producing or nickel-using industries, about 0.2% of the work force may be exposed to considerable amounts of airborne nickel. In addition, nickel release, e.g., into cutting oils, and skin contact with nickel-containing or nickel-plated tools and other items may add to an occupational nickel hazard. Occupational exposures may lead to the retention of 100 micrograms of nickel per day. Environmental nickel levels depend particularly on natural sources, pollution from nickel-manufacturing industries and airborne particles from combustion of fossil fuels. Absorption from atmospheric nickel pollution is of minor concern. Vegetables usually contain more nickel than do other food items; high levels have been found in legumes, spinach, lettuce and nuts. Certain products, such as baking powder and cocoa powder, have been found to contain excessive amounts of nickel, perhaps related to nickel leaching during the manufacturing process. Soft drinking-water and acid beverages may dissolve nickel from pipes and containers. Leaching or corrosion processes may contribute significantly to the oral nickel intake, occasionally up to 1 mg/day. Scattered studies indicate a highly variable dietary intake of nickel, but most averages are about 200-300 micrograms/day. In addition, skin contact to a multitude of metal objects may be of significance to the large number of individuals suffering from contact dermatitis and nickel allergy. Finally, nickel alloys are often used in nails and prostheses for orthopaedic surgery, and various sources may contaminate intravenous fluids. Thus, human nickel exposure originates from a variety of sources and is highly variable. Occupational nickel exposure is of major significance, and leaching of nickel may add to dietary intakes and to cutaneous exposures. Preventive efforts should mainly be directed towards adequate control of these exposure sources.