Eine geodätische Kuppel mitten in der Natur in Spanien in nur 21 Tagen aufzubauen, grenzt an ein Wunder. Mit Nikolai vom Hafven Maker Space und ca. 30 Supportern konnten wir es schaffen und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Hier zeigen wir dir mehr.
Hier teilen wir endlich was wir geschafft haben während wir vom 27. Dezember bis zum 20. Januar in Spanien auf dem neuen Armonia Space waren. Die Intention hinter der Veranstaltung war es einen ersten Raum zu kreieren, indem man sich versammeln konnte für gemeinsame Ereignisse wie Yoga, Abendessen und Redekreise. Vorher gab es auf dem Grundstück nämlich gar keinen Raum geschweige denn ein Gebäude. Nur ein alter Wohnanhänger hat daran erinnert, dass hier schon einmal jemand in der Natur gelebt hat. In diesem Artikel schauen wir hinter die Kulissen von „Architecture in Harmony“. Die Veranstaltung fand im Januar 2018 statt und wir haben mit vereinten Kräften eine geodätische Kuppel gebaut. Erfahre mehr über Übernachtung, Verpflegung, Baumaterialen und vielem mehr mit umfangreicher Bildergallerie.
Übernachtung bei Patty Pan's Paradise
Nicht weit von uns gibt es einen Trailerpark namens Patty Pan’s Paradise, wo man in gemütlich–ausgebauten Wohnanhängern übernachten kann. Quasi wie ein Campingplatz, nur das man nichts mitbringen muss. Unseren Trailer kann man dort jetzt auch bewundern. Patty Pan’s Paradise war unser Unterschlupf für den Bau der geodätischen Kuppeln, denn wir brauchten einen Ort, an dem wir mit 30 Leuten übernachten konnten. In dem Yogastudio, welches ein Strohballenhaus mit Lehmwänden und begrüntem Dach ist, konnten wir morgens Yoga anbieten und abends gemeinsam unser Leben mit großem Abendessen feiern. In der Küche neben dem Studio konnte man ohne Probleme für 30 Personen kochen. Für uns war Patty Pan’s Paradise ein Segen, denn im Januar sinken die Temperaturen in Andalusien bei Nacht auch mal unter 10°C. Dank Patty und Ihrer Crew ist alles glatt gelaufen.
Material beschaffen
Wir hatten das Glück, dass Nikolai uns vorab schon Werkzeug von Festool organisiert hat. Die Baumaterialen jedoch mussten wir in Spanien besorgen. Man muss verstehen, dass in einem fremden Land die Dinge etwas anders laufen. Wir mussten Holz, Glas, EPDM-Folie, Schrauben und viele Kleinigkeiten besorgen um den Dome zu realisieren. Es kam ein ganzer Lastwagen voll Kiefernholz. Ein Teil des Holzes musste sogar exakt auf 6,5° schräg längs durchgesägt werden. Nur so kann eine Kuppel entstehen. Dann gab es noch mehrere fragile Fensterlieferungen mit speziellgefertigten dreieckigen Glaszuschnitten. Kistenweise Werkzeuge, das aus Deutschland angefahren werden mussten. Es gab viel zu organisieren. Dank Leo und Nikolai, aber kein Thema.
Die Versorgung mit Lebensmitteln
100% Plant-Based. Überwiegend bio. Regional und immer frisch zubereitet. Das war unsere tägliche Lebensmittelversorgung. Es gab auch hier viel zu organisieren. Früchte von unserem eigenen Land war dabei noch das Einfachste. Einkäufe bei lokalen Gemüsebauern, Großmärkte, Supermärkte, Biomärkte, Fruchtexporteure und sogar die Unterstützung vom Mana, dem Fertigdrink mit allen wissenschaftlich-anerkannten Nährstoffen, die der Körper braucht. Wir hatten von allem etwas. Unsere Abendessen wurden groß und üppig gefeiert. Es gab Musik, Essen und sogar einige Tänze.
Gemeinsames Abendessen im großen Kreis mit anschließender Reflektion des Tages.
Der Bau des Dome
Der Domebau war unsere Hauptaktivität neben dem Vermessen des Landes. Vorerst wurde die beste Position für den Dome auf den ca. 5000qm gesucht. Der Dome hat einen Durchmesser von 7 Metern und eine Höhe von ca. 4 Metern. Er steht auf einer kreisförmigen Unterkonstruktion, die auf Holzpfählen steht. Betonfundamente sind nicht ohne Baugenehmigung erlaubt, deswegen steht unser Dome auf Holzpfählen. Wir mussten ca. 90 Dreiecke in 6 verschiedenen Formaten fertigen um die geodätische Kuppel zusammenzubauen. 8 Dreiecke sind dabei Glasfenster. Der ganze Dome ist überzogen mit EPDM-Folie um das Dach wasserfest zu machen und um es letztendlich zu begrünen. Die Begrünung dient als zusätzliche Anbaufläche und natürliches „Air–Conditioning“ im Dome. Die Begrünung steht noch aus, aber wir haben viele Ideen für Kletterpflanzen wie Kiwis, Passionsfrüchte und Wein. Hier sind einige Fotos vom Bau.
Thomas und Nikolai bei der Fertigstellung der Unterkonstruktion
Wetter und Spaß bei der Sache
Und hier noch ein paar Fotos um zu zeigen, dass wir uns trotz harter Arbeit sehr amüsiert haben. Wir hatten alle Wetterlagen von Schnee in den entfernten Bergen. Es war superschön, wenn die Sonne da war, flogen die Pullis und T-Shirts. Alle haben die Sonne aufgesogen. War die Sonne weg, gings in den Pulli. Eigentlich nicht so schlimm. Für Januar, nicht wahr?