Im Jahr 2017/2018 haben wir in Spanien mit einem Permakulturgarten begonnen. Da wir uns aber für Deutschland als Basis und Heimatort entschieden haben, mussten wir dieses tolle Projekt pausieren. Einige Zeit haben wir versucht, beides zu vereinen und sind 2-3 mal pro Jahr nach Spanien gereist. Erst mit dem Flugzeug, dann mit dem Zug oder mit dem Wohnmobil. Keine der Transportmöglichkeiten hat sich langfristig richtig angefühlt und wir haben uns dazu entschieden, dass wir unseren Fokus auf unseren Standort in Deutschland setzen wollen. Über diese Entscheidung berichtet Laura in diesem kontroversen und selbstkritischen Blog-Artikel:
Um Obstbäume zu pflanzen sind wir 4 mal im Jahr nach Spanien geflogen
Wen die Philosophie unserer geometrischen Permakultur und das Konzept dahinter interessiert, kann sich meinen damaligen Blog-Artikel durchlesen:
Was ist geometrische Permakultur? Und warum diese Permakultur die Zukunft der Landwirtschaft ist.
Seit 3 Jahren haben wir eine geometrische Permakultur privat bei uns beim Haus im Wald im Weserbergland. Nun starten wir auch im Park vom Firmengelände der AHO.BIO GmbH eine Permakultur. Auf diesen spannenden Neubeginn möchte ich euch heute mitnehmen.
Geometrische Permakultur in Deutschland
Dieses Jahr erfülle ich mir endlich einen langen Traum. Einen Permakultur Garten direkt hinter unserer Produktionsstätte bei AHO. Für mich ist dies ein wahrer Luxus. Direkt hinter unserer Firma bei uns im Dorf haben wir fruchtbarste Erde. Diese wurde uns von den Vorbesitzern hinterlassen, die dort schon seit Jahren ihre Lebensmittel angebaut haben. Wir dürfen nun in ihre Fußstapfen treten und altbewährtes wieder aufleben lassen.
Die Ideenwerkstatt Dorfzukunft e.V. unserer Dörfer hat im Sommer 2019 eine gemeinsame Bus Reise zur Permalkultur Farm Bec-Hellouin in Frankreich organisiert. Wir hatten das große Glück direkt von Charles Herve-Gruyer persönlich empfangen zu werden. Charles hat gemeinsam mit seiner Frau Perrine das Projekt ins Lebens gerufen. Vor allem der Mensch Charles hat mich inspiriert. Er lebt Permakultur mit jeder Faser seines Körpers. Schon seine Erscheinung strahlt Natur und Lebendigkeit aus.
Charles Herve-Gruyer, Gründer der Permakulturfarm Bec Hellouin gemeinsam mit Alex Wies, Geschäftsführer von AHO.
Permakultur: Von der Theorie zur Praxis
Jedes Jahr habe ich mich dann etwas mehr an die Praxis herangetraut. Ich wollte gerne langsam und beständig meine Erfahrungen sammeln und jedes Jahr etwas mehr Fläche in ein Permakultur Paradies verwandeln. Seit 3 Jahren pflanzen wir dafür schon fleißig Obstbäume auf unserem Grundstück. Doch dieses Jahr wollte ich mich auch mal an den Gemüseanbau wagen. So wie es vor gar nicht allzu langer Zeit normal war sein Essen im eigenen Garten anzubauen.
Es wäre schön, wenn wir in ein paar Jahren auch wieder eine so große Fläche selbst anbauen und dort unsere Nahrungsmittel direkt aus unserem Garten bekommen könnten.
Aber der Anfang darf gerne klein sein. Ich möchte auf dem Weg möglichst wenig Ressourcen in Form von Wasser und Saatgut verschwenden und taste mach deswegen langsam an die Permakultur heran. Dieses Jahr haben wir zusammen ca. 40 m² Fläche angebaut. Wir haben Kartoffeln, Möhren, Rote Beete, Radieschen, Mangold, Zwiebeln, Erbsen, Bohnen, Weißkohl und Salat angepflanzt. Eine wilde Mischung zum experimentieren und ausprobieren. Das Beet haben wir als Rundbeet angelegt. Es besteht aus einem sieben Meter großen Kreis in dem sich dann wiederum dreieckige Beete befinden. Dadurch kommt man überall gut ran und man hat nicht so ein Gefühl von Massenproduktion.
Auch bei der Permakultur Farm Bec-Hellouin habe ich damals Beete in allen Formen und Farben gesehen. Alles andere als in Reih und Glied war dort an der Tagesordnung. Das hat mir sehr gut gefallen.
Eigener Anbau: Geschmack und Form - Unvergleichbar
Am Meisten überzeugt mich der Geschmack und die Form der Lebensmittel. Das ist wirklich unvergleichbar mit Supermarktgemüse. Egal ob Bio und 1A Ware. Eigenes Gemüse aus der eigenen Erde kann man nicht ersetzen. Man spürt förmlich wie viel Leben noch in dem Gemüse ist, wenn man es direkt am gleichen Tag verspeist. Es wäre interessant mal zu wissen wie viele Tage ein Gemüse im Durchschnitt vom Feld bis auf den Teller braucht. Ich vermute, dass dort einige Tage ins Land gehen.
Heute habe ich unsere ersten Möhren geerntet. Und natürlich gleich aufgegessen ;) Da steckt einfach so viel Geschmack drin. Da braucht man weder Dressing noch Beilage.
Kinder lieben Erbsen aus dem eigenen Garten - und wir auch ;)
Ein extra großes Feld haben wir mit Erbsen bepflanzt. Mara, die 4-jährige Tochter von Jannis, liebt es die frischen Erbsen direkt aus den Schoten zu essen. Ich finde es total beeindruckend zu sehen, wie sich die Pflanze an unserer Rankhilfe hocharbeitet. Am Anfang bin ich jeden Tag zum Beet gegangen und habe die kleinen Triebe der Erbes und Bohnen per Hand an unsere Rankhilfe geführt. Jeden Tag habe ich Ihnen geholfen ihr Ziel zu erreichen. Da baut man richtig eine Beziehung zu seinen Pflanzen auf :)
Geometrische Permakultur – eine indigene Inspiration
Ich durfte zusammen mit Jannis und Johann ca. 2-3 Jahre lang mit einem indigenen Stamm zusammenleben. In dieser Zeit haben wir eine ganz spezielle Art und Weise der Permakultur kennengelernt. Wir haben sie liebevoll die geometrische Permakultur genannt. Sie basiert auf einem Honigwabenmuster, welches quasi über unsere Erdkugel gelegt wird. Innerhalb dieses Musters gibt es dann spezielle Orte für Bäume, Nutzpflanzen, aromatische Pflanzen, Mikro-Komposte und Mikro Wasserreservoirs. Das System in seiner Ganzheit zu erklären würde den Rahmen dieses Blogs sprengen. Am Anfang habe ich etwas gebraucht um mich an dieses System zu gewöhnen. Doch mit der Zeit habe ich immer mehr Vorteil darin erkannt und genieße es genau zu wissen, wo welche Pflanze hinkommt und seinen Platz hat ;)
Vielleicht habt ihr schon einmal die Blume des Lebens gesehen.
Und vielleicht habt ihr auch schon einmal davon gehört, dass manche Menschen ihr Wasser auf Untersetzer stellen, die eine Blume des Lebens eingraviert haben. Als Kind hattet ihr vielleicht auch eine von den kultigen Emil Trinkflaschen. Diese Firma geht sogar soweit, die Blume des Lebens ins Glas einzugießen.
Doch warum dieser ganze Aufwand? Warum entscheiden sich Menschen dazu diese geometrische Figur auf Wasserflaschen anzubringen?
Der japanische Forscher Masaru Emoto hat sein Leben der Untersuchung des Wassers gewidmet. Und dabei einige wirklich spannende Dinge beobachtet. Die Wasserkristalle verändern sich durch Musik, durch Aufschriften und Formen. Deswegen hat auch die Blume des Lebens einen Einfluss auf das Wasser in der Flasche und verbessert ihre Struktur.
Wenn wir das gleiche Prinzip nun auf die Alveolen Struktur der indigenen Permakultur übertragen, bedeutet dies, dass die Wasserstruktur der Erde und auch der darauf befindlichen Lebewesen und Pflanzen verändert wird.
Vor allem wenn man bedenkt, dass der Mensch zu 70 % aus Wasser besteht, wird einem schnell klar was für ein unfassbares Potential darin steckt. Leider ist es häufig nicht leicht über solche Themen zu reden ohne gleich als Esoteriker oder Schwurbler abgetan zu werden. Aber ich lade jeden dazu ein seine eigenen Erfahrungen zu machen. Für mich persönlich wird das ganze erst begreifbar wenn ich in meinem Beet stehe. Ich war vor 2 Wochen zu Besuch bei einer solidarischen Landwirtschaft. Die Menschen die dort gearbeitet haben, hatten die höchsten Ideale und haben versucht ihr Bestes zu geben. Dennoch fühlte sich ihr Anbau für mich total entartet an. Die Pflanzen wuchsen in Reih und Glied auf kilometerlangen Ackerflächen. Dieses beklemmende Gefühl beim Anblick der Pflanzen habe ich in meinem Beet nicht. Bei der Permakultur Farm von Bec-Hellouin hatte ich dieses Gefühl nicht. Dort haben sie auch auf eine indigene Anbauweise gesetzt. Das Mandala Beet.
Was ich so mag an der indigenen Permakultur ist die holistische Weltanschauung. Der "Acker" wird nicht nur als Anbaufläche angesehen sondern als ein Ort des Lebens. Das Leben findet innerhalb der Alveolen statt. Es gibt keine Trennung von Acker und Wohnort. Die Menschen haben ihre Lebensmittel direkt vor ihren Tipis angepflanzt und standen jeden Tag in Kontakt mit den Pflanzen, die sie ernährt haben. Dieser innige Bezug zu den Lebensmitteln ist uns in der heutigen Gesellschaft verloren gegangen. Wer dankt denn noch der Gurkenpflanze, wenn er eine Gurke aus dem Supermarkt kauft? Oder weiß überhaupt noch wie so eine Pflanze aussieht?
Ich glaube es ist an der Zeit einen Schritt auf die Natur zuzugehen. Ihr wieder näher zu kommen und sich nicht immer weiter von ihr zu entfernen.