Weshalb sind Bäume, diese großgewachsenen ehrfürchtigen Pflanzen, so wichtig für uns?
Die wohl wichtigste Aufgabe der grünen Riesen ist die Verstoffwechslung des farblosen Gases CO2. Wie wir damals im Biologie-Unterricht gelernt haben, wandeln Pflanzen bei der Photosynthese mit Hilfe von Sonnenlicht Kohlendioxid in Sauerstoff (sie helfen uns also dabei zu atmen!) und Glukose um. Demnach ist eine aktive Wiederaufforstung der Wälder und Gestaltung von Fallobstwiesen ein realer und wirkmächtiger Schritt, damit dem globalen CO2-Ausstoß entgegengewirkt werden kann.*
Ein intakter Wald schützt Tiere
Neben der Bindung von CO2, sind Wälder gleichzeitig Lebensraum von unzähligen Tierarten. Um genau zu sein leben fast die Hälfte aller bekannten Tierarten in Wäldern - etwa 80% der an Land lebenden Lebewesen.
Doch nicht nur Rehe, Wildkatzen, Affen, Waschbären, Käfer, Wildschweine und Vögel fühlen sich im Wald wohl, weltweit leben auch circa 300 Millionen Menschen in Waldgebieten.
Die Liste der Waldfunktionalität endet hier jedoch noch lange nicht.
Der Wald ist wichtig für das Weltklima
Ein weiterer wichtiger Punkt ist folgender: Wälder halten uns, als auch die Erde kühl. Durch ihre Größe und ihren Blätterschirm werfen sie Schatten auf den Boden. Sie helfen dabei, Gebäude kühl zu halten und lösen gegebenenfalls Klimaanlagen und Ventilatoren (und damit einhergehenden Energieverbrauch) ab.
Der Wald hält die Erde sauber
Bäume sind außerdem Meister, wenn es ums Putzen geht. Sie säubern schmutzige Böden, indem sie Toxine binden oder gar abbauen. Auch unsere Luft machen sie klarer, denn neben dem bereits genannten CO2 binden Bäume auch andere Schadstoffe wie Kohlenmonoxide, Schwefeldioxide und Stickstoffdioxide.
Wald als vergessene Nahrungsquelle
Ein nicht unerheblicher Aspekt ist Nahrung. Bäume können uns und anderen Lebewesen Nahrung schenken. Neben saftigen Früchten, profitieren wir außerdem von Nüssen, Blättern und Samen. Waldboden bietet außerdem Platz für Pilze wie den Pfifferling oder Steinpilze und nährstoffreiche Beeren, wie Wildheidelbeeren, Walderdbeeren oder Brombeeren. Viel Wissen über die einstige Hauptnahrungsquelle “Wald” ist verloren gegangen.
Im Frühjahr, können junge Buchenblätter gegessen werden, frischer Giersch wächst, Bärlauch reinigt den Blutkreislauf und viele Wildpflanzen wie Knoblauchsrauke, Taubnesseln, Löwenzahn, Spitzwegerich, Labkraut, ja selbst Brennesseln, können den menschlichen Organismus mit viel mehr Nährstoffen versorgen, als modernes Kulturgemüse oder gezüchtetes Supermarktobst.
Selbst die lokale Brennessel hat mehr Vitamin C als eine zuckrige Orange aus Südeuropa. Im Sommer reifen Millionen von Beeren in unseren Wäldern heran und versorgen Mensch und Tier mit Antioxidantien, Vitaminen und Mineralien.
Besonders im Herbst wachsen unzählige Haselnüsse, Walnüsse, Esskastanien oder Bucheckern in unseren europäischen Wäldern und selbst im Winter kann essbares Moos oder der stärkende Birkenporling gesammelt werden.
Es ist außerdem mal wieder Zeit für einen Funfact: Etwa 70% der für die Krebsbekämpfung relevanten Pflanzen kommen nur in Ur- bzw. Regenwäldern vor.
Der Wald als Regenmacher
Bäume verdunsten Unmengen an Wasser, lassen Wolken entstehen und sorgen für Niederschlag. Wenn der Wald stirbt, gibt es weniger Regen und wenn es weniger Regenfälle gibt, vertrocknet der Boden. In diesem Moment kann die direkte Sonneneinstrahlung den ungeschützten Boden zusätzlich schwächen und starker Wind kann nicht mehr von flexiblen Baumkronen abgefangen werden.
Holz als Ressource für den Menschen
Der Mensch baut seit jeher seine Behausung mit Hilfe der Natur. Feste Eichenstämme hielten die dicken Säulen der Langhäuser unserer Vorfahren. Abertausende von Haselnussschalen isolierten damals die eisigen Böden der Lagerstätten im Winter. Mit der kriegerischen Entwicklung nahm die Holznutzung ein Ausmaß an, so dass ganze Wälder in Flotten von Kriegsschiffen verbaut wurden.
Die industrielle Revolution hat die wirtschaftlichen Arbeitsverhältnisse und sozialen Lebensumstände so fundamental geändert, dass bis dato ungeahnte Ausmaße der europäischen Waldvernichtung Realität wurden. Ganze Landstriche wurden Opfer des sogenannten Kahlschlags, damit genug Holzkohle für die neuartigen Dampfmaschinen bereitgestellt werden konnte.
Jetzt folgt ein Experiment. Nimm dir mal eine Minute Zeit und schau dich in deiner Umgebung um. Bist du gerade Zuhause in deiner Wohnung im Wohnzimmer? Liegst auf deinem geliebten, kuscheligen Bett? Vielleicht draußen auf einer Parkbank? Im Büro?
Egal wo du bist, mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit bist du umgeben von Holz oder anderen “Baumprodukten”. Möbel, Häuser oder Papier. All diese Dinge haben wir den Bäumen und ihren wertvollen Ressourcen zu verdanken. Wo wären wir also ohne sie? Eins steht fest – viele Menschen wären ohne Arbeit. Laut Zahlen der U.N sind knapp 10 Millionen Menschen in der Waldwirtschaft tätig. Möchten wir weiterhin von diesem Luxus profitieren, müssen wir unsere Wälder schonen. Eine nachhaltige Nutzung ihrer Ressourcen ist keine Option, sondern ein Muss.
Waldbaden
Neben all den eben genannten Gründen möchten wir von AHO, die auf einem 1 Hektar großen Waldgrundstück leben, einen Punkt ganz besonders hervorheben.
Wälder sind ein Ort der Erholung. Wer bei einem Waldspaziergang von verschiedensten Pflanzenarten, dem Spiel zwischen Licht und Schatten, Insekten, anregenden Gerüchen und beruhigenden Vögelgesängen umschlossen ist, hat keine andere Wahl als zu entspannen. Die Sinne genießen die Natur und werden inspiriert. Das Gedankenchaos kommt zum Erliegen und wir können durchatmen – entweder die feucht modrige Waldluft oder gar der einschlägige Duft von diversen Kräutern, wie Bärlauch. Die einzigartige Atmosphäre eines Waldes ist unverkennbar und gibt uns als Menschen eine unglaubliche Kraft und Energie.
Bäume und Wälder sind also auf unzähligen Ebenen wichtig für uns, andere Lebewesen und den Planeten. Ihre Relevanz ist unbezahlbar. Es steht also außer Frage, dass es unsere Aufgabe sein muss, sie zu schützen.
*Dieser Blogeintrag wurde mit Hilfe von Chantal Bode erstellt.